Chronik

Die erste urkundliche Erwähnung  von Horitschon datiert aus dem Jahre 1186. Erst 1696 wurde der Ort eine selbständige Pfarre. Die damalige Kirche stand im heutigen Friedhof. Gegenüber der Kirche (heute Hauptstraße 3) befand sich die Schule, bestehend aus einem Schulzimmer und einer kleinen Lehrerwohnung.

Bis 1721 war Michael Melcz der Lehrer, er betreute in seinem ersten Schuljahr immerhin 34 Schüler (einige davon kamen auch aus Unterpetersdorf und Haschendorf). In der Folge sind den Pfarrmatriken viele Pädagogen der Horitschoner Schule zu entnehmen: Adam Ebmer, Hans Georg Paulin, Matthias Holzheu, Wilhelm Elsner, Matthias Krenn.

1799 wurde das vom Einsturz bedrohte Schulzimmer abgerissen und neu gebaut. Bis zum Jahr 1869 war das gesamte Schulgebäude mit Stroh gedeckt. Ab 1808 gab es auch in Unterpetersdorf eine Schule, die Kinder der Nachbargemeinde musste nun nicht mehr „auspendeln“.

Im 19. Jahrhundert scheinen folgende Schulmeister in den Verzeichnissen der Pfarre auf: Matthias Lorenz, Michael Halmer, Lorenz Ferdinand, Emanuel Kerschbaum.

1879 wurde ein Lehrsaal errichtet, doch 1893 brannte dieser gemeinsam mit dem alten Wirtschaftsgebäude nieder. Ein größerer wurde nun erbaut, der aber schon 1900 wieder zu klein war, daher musste man einen zweiten bauen, dazu auch eine zweite Lehrerwohnung. Immerhin gingen nun bereits 120 Kinder in die Schule. Ab nun gab es neben dem „Schulmeister“ (heute würde man wohl „Direktor“ sagen) auch einen „Klassenlehrer“.

Bis 1938 wurde die Schule „konfessionell“ geführt, das heißt, die Kirche hatte schwerpunktmäßig das Sagen, wenn es um die Vergabe von Direktors- und Lehrerposten ging. Unterrichtssprache war bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts Deutsch. Daneben wurde auch Ungarisch gelehrt, die offizielle Landessprache (das Burgenland gehörte ja bis 1921 zu Ungarn).

Um die Wende 19./20. Jahrhundert setzte in „Deutschwestungarn“ (also im Großraum des heutigen Burgenlandes) die „Magyarisierungswelle“ ein: Man wollte aus den Deutsch sprechenden Einwohnern echte Ungarn machen. Daher wurde nun Ungarisch als Unterrichtssprache verordnet. Das Ergebnis war, dass die Kinder zu Hause nur ihren deutschen („hianzischen“) Dialekt sprachen, in der Schule aber auch nur dürftig Ungarisch lernten – nach der Schulzeit beherrschten sie weder richtig Hochdeutsch, noch passabel Ungarisch. 1921 entschied sich die Mehrheit der „deutschen“ Westungarn bekanntlich für einen Anschluss an Österreich.

Um 1905 kam der Unterpetersdorfer Stefan Widder als Zweitlehrer an die Horitschoner Schule. Nach dem Tod des Schulmeisters Emmerich Dorner nahm er diese Stelle ein und bekleidete sie bis zu seinem Tod (1946).

Von 1929 bis 1947 wurde die Schule dreiklassig (in drei Klassenräumen) geführt. Maria Widder, die Tochter des Schulleiters, wurde als zusätzliche Lehrkraft eingestellt.

1938, im Jahr der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, wurde Direktor Widder seines Amtes enthoben, seine Tochter an eine andere Schule versetzt. Erst 1946 kehrte Frau Volksschuloberlehrerin Maria Frühstück (sie hatte mittlerweile geheiratet) an die Schule zurück. Sie blieb hier bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1971 tätig.

Anton Igler hatte die Volksschule 1938 bis 1945 geleitet, von 1946 bis 1948 war Viktoria Grafl Direktorin. Die hohe Schülerzahl (ca. 160) bedingte das Einrichten von 4 bis 5 Klassen, die Kinder wurden wechselweise vormittags und nachmittags unterrichtet.. Als Direktoren folgten Koloman Wiedemann (bis 1955) und Paul Reinisch (bis 1974).

Unter Bürgermeister Franz Iby begann man 1953 mit dem Neubau der Volksschule am heutigen Standort, am 20. Dezember 1956 wurde sie unter Bürgermeister Lorenz Fally ihrer Bestimmung übergeben. Nun hatte man 5 Klassen, einen Turnsaal, eine Schulküche, einen Handarbeitsraum sowie ein einstöckiges Lehrerwohnhaus zur Verfügung.

Nach Paul Reinisch leitete Volksschullehrer Willibald Filz bis 1976 die Schule. Ihm folgte Direktorin Margarethe Gebert (bis 1986), danach trat Volksschuldirektorin Martha Weninger ihr Amt an (bis Ende 2003). Seit 2004 leitet Volksschuldirektorin Marion Schmiedl die vierklassige Volksschule.